Gewirr. Abfall. Verwirrung.

Gewirr, das [ɡəˈvɪr]

Substantiv, Neutrum

Bedeutung

1. wirres Knäuel; Bündel von Fäden o. Ä., die sich verwickelt haben
2. wirre Ungeordnetheit [von optischen oder akustischen Sinneseindrücken], sodass die Dinge nicht zu unterscheiden sind und unklar bleiben

Herkunft

mittelhochdeutsch gewerre, zu veraltet wirren, verwirren

Synonyme

Chaos, Knäuel, Labyrinth, Tohuwabohu, Tumult, Unordnung, Verwirrung, Wirrwarr; (gehoben) Wirrnis, Wirrsal; (bildungssprachlich) Desorganisation; (umgangssprachlich) Kuddelmuddel, Salat; (österreichisch umgangssprachlich) Pallawatsch; (bayrisch, österreichisch umgangssprachlich) Ramasuri; (abwertend) Wust

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verwirrung, f. , verbalabstraktum zu verwirren

1) von gegenständen, die durcheinander geraten oder in ihren bestandteilen ungeordnet sind oder
scheinen. […]

2) durch erregung und leidenschaften hervorgerufene verwirrtheit und unbestimmtheit der gefühle:
dann was kan besser seyn, als weit von aller lust,
die vnser fleisch gebiert, jhm gantz sein wol bewust, vnd den
verwirrungen desz hertzens nicht verhengenvnd den verwirrungen desz hertzens nicht verhengen
Opitz teutsche poemata 235 ndr.; […]

3) trübung des verstandes, auch im sinn einer dauernden störung, einer geistigen krankheit; […]

4) unklarheit, unsicherheit im bereiche des erkennens, denkens und urteilens:

ich zürn itzt auff mich selbst. verwirrung der gedancken
ist meine morgenkost
Hoffmannswaldau u. a. Deutschen ged. (1697) 1, 45 Neukirch; […]

5) verwirrung der sprachen u. ä.; in anlehnung an 1. Mos. 11, 7, meist mit deutlich religiösem bezug:

zu den zeiten Nymroths …
wie er vnd seine mitgenossen
den hohen thurn zu Babylon
auffbawen vnd liessen darvon.
welchs auch ein gottes schickung dar
durch verwirrung der sprachen war
Eyering proverb. copia (1601) 3, 496; […]

6) unsicherheit, hilflosigkeit, ratlosigkeit infolge bestimmter eindrücke, ereignisse, situationen […]

7) wo es sich um gruppen von menschen handelt, tritt neben die vorstellung der inneren verwirrung
auch die der auflösung der äuszeren ordnung […]

8) aufregende ereignisse, ungeordnete unruhige verhältnisse, störungen im normalen ablauf der
dinge […]

11) häufiger begegnende verbalverbindungen:

 […] c) verwirrung entsteht, bricht aus, herrscht: woraus keine verwirrung, sondern vielmehr grössere
deutlichkeit entstehen kan Chr. Wolff vernünft. ged. (1720) 162; da bricht verwirrung aus Scheffel
ges. w. (1907) 1, 116

aus: Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. 16 Bde. in 32 Teilbänden. Leipzig 1854-1961. Quellenverzeichnis
Leipzig 1971. Online-Version vom 24.08.2014.


Abfall, der

Substantiv, Neutrum

Bedeutung

1. Reste, die bei der Zubereitung oder Herstellung von etwas entstehen; unbrauchbarer Überrest
2. (besonders Religion, Politik) Lossagung von einem Glauben, einem Bündnis, einer bestehenden Bindung; das Abtrünnigwerden gegenüber jemandem, etwas
3. Abnahme, Rückgang

Synonyme

Müll; (österreichisch) Mist; (schweizerisch) Kehricht; (gehoben) Unrat; (schweizerisch mundartlich) Güsel
Ausschuss, Rest, Rückstände, Überrest; (umgangssprachlich) Überbleibsel; (Fachsprache) Abfallstoff
Abkehr, Absage, Abwendung, Bruch, Loslösung, Lossagung
Abschüssigkeit, Gefälle, Neigung, Schräge
Abnahme, Nachlassen, Rückgang, Verminderung

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